Moét et Chandon Cuveé Dom Perignon 1973

Verkostungsnotiz Dom Pérignon 1973

Aussehen:
Die Farbe präsentiert sich in einem tiefen, warmen Goldton mit leichten bernsteinfarbenen Reflexen – ein Zeichen jahrzehntelanger Reifung. Die Perlage ist fein und zurückhaltend, doch noch immer spürbar, mit einem zarten Schleier, der langsam im Glas aufsteigt.

Bukett:
Das Bouquet entfaltet sich komplex und vielschichtig. Dominant sind gereifte Noten von getrockneten Aprikosen, Honigwabe und Karamell, begleitet von einer würzigen Unterlage aus Safran, Mandelsplittern und einer dezenten Oxidation, die an alte Bibliothekslederbände erinnert. Leichte Anklänge von Biskuit, geröstetem Brot und einer Hauch von Pilzen unterstreichen die elegante Alterung.

Gaumen:
Am Gaumen offenbart sich eine harmonische Balance zwischen gereifter Süße und zurückgenommener, aber präsenter Säure. Geschmacksnoten von kandierten Zitrusfrüchten, Haselnuss und Honigmelange dominieren, ergänzt durch mineralische Akzente und eine dezent salzige Textur, die an Meeresluft erinnert. Die Struktur ist seidig und cremig, mit einem fast schon samtigen Mundgefühl, das von der feinen Perlage sanft belebt wird.

Abgang:
Der Abgang ist lang anhaltend und hinterlässt eine Spur von gerösteten Nüssen, Vanille und einer Spur Bitterorange. Die finale Würze und eine leichte Erdnote verleihen Tiefe und laden zum Reflektieren ein.

Gesamteindruck:
Der Dom Pérignon 1973 ist ein faszinierendes Zeitzeugnis, das trotz des schwierigen Jahrgangs die Kunst der Champagne-Reifung meisterhaft demonstriert. Die Komplexität und Eleganz überraschen, auch wenn die jugendliche Frische längst der Reife gewichen ist. Ein Wein für Kenner, der seine Geschichte erzählt – optimal gereift und am besten pur zu genießen, vielleicht begleitet von Trüffel-Horsd’œuvres oder gereiftem Comté-Käse. Ein Beweis für die Langlebigkeit und Handwerkskunst von Dom Pérignon, sofern die Lagerbedingungen stets ideal waren.