Carruades de Lafite 'Château Lafite Rothschild' 1951
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Füllniveau upper shoulder, Kapsel gut und Etikett stark beschädigt.
Produktinformationen
Carruades de Lafite (Château Lafite Rothschild) 1951
Klassifikation: Zweitwein des Château Lafite Rothschild (Premier Grand Cru Classé)
Jahrgang: 1951
Appellation: Pauillac, Bordeaux
Rebsorten:
Typisch für Lafite: hoher Cabernet Sauvignon-Anteil, ergänzt durch
Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot (exakte prozentuale Aufteilung
aus dieser Zeit oft nicht mehr verfügbar).
Jahrgangsbewertung: Ein mittelmäßiger, von Herausforderungen geprägter Jahrgang.
1. Einführung und historischer Kontext
Der Jahrgang 1951 im Bordeaux war kein einfacher. Er folgte auf die legendären Jahrgänge 1945, 1947 und 1949 und wurde von einem kühlen und nassen Sommer geprägt, der eine frühe Lese erforderlich machte. Die Weine waren allgemein eher leicht und für eine mittlere bis kurze Lagerdauer bestimmt.
Carruades de Lafite ist das Zweitweingut des berühmten Château Lafite Rothschild. Die Weine von Carruades de Lafite wurden traditionell aus jüngeren Reben und aus Lagen außerhalb des Herzstücks des Grand Vin gekeltert. Ein Wein aus dem Jahr 1951 ist heute eine extreme Rarität und weniger ein Wein für den Genuss, sondern vielmehr ein historisches Dokument und ein Objekt für Kenner und Sammler.
2. Sensorische Beschreibung (Erwartung basierend auf dem Jahrgang und Alter)
Nach über 70 Jahren ist jede Flasche ein Unikat, und ihr Zustang hängt absolut von ihrer Provenienz und Lagerung ab. Eine perfekt gelagerte Flasche kann noch erstaunlich lebendig sein, während eine durchschnittlich gelagerte Flasche höchstwahrscheinlich ihren Höhepunkt weit überschritten hat.
Bei einer intakten Flasche könnte das Profil wie folgt aussehen:
Farbe: Sehr helles, durchscheinendes Ziegelrot mit einem breiten, orangefarbenen Rand („pelure d'oignon“). Die Farbe zeigt starke Zeichen der Reife.
Nase (Aroma): Die Nase ist der Hauptindikator für die Qualität des erhaltenen Zustands. Erwartet werden tertiäre Aromen dominieren:
Tabak, feuchte Erde, Zedernholz, Pilze und ein Hauch von Trüffel.
Zarte Noten von getrockneten Preiselbeeren, Kirschkernen und altem Leder.
Bei noch lebendigen Flaschen: eine klassische, dezente Lafite-Duftnote nach Bleistiftminen (Graphit).
Die Frucht ist komplett verschwunden, ersetzt durch eine komplexe Würze.
Gaumen (Geschmack): Der Wein ist mit Sicherheit völlig ausgereift und wahrscheinlich sehr leicht am Gaumen.
Die Tannine sind nach so langer Zeit vollständig zerfallen und eingegliedert, was eine seidige, fast fragile Textur verleiht.
Der Körper ist schlank und elegant, nicht kraftvoll.
Die Acidität ist der Schlüssel: Ist sie noch vorhanden, verleiht sie dem Wein eine letzte Lebendigkeit und Länge. Ist sie erschlafft, wirkt der Wein flach und müde.
Der Abgang ist kurz bis mittellang und dominiert von den erdigen, würzigen Noten der Nase.
3. Aktueller Zustand und Trinkreife
Zustand: Ein Wein von 1951 befindet sich jenseits seiner eigentlichen Trinkreife. Das Öffnen einer solchen Flasche ist ein Experiment.
Trinkfenster: Dieser Wein hätte wahrscheinlich in den 1970er oder frühen 1980er Jahren auf seinem Höhepunkt getrunken werden sollen. Heute ist er ein reines Erlebnis für historische Weine.
Überlebensfähigkeit: Nur Flaschen, die ihr gesamtes Leben in einem perfekten Weinkeller (konstant 12-13°C, 70-80% Luftfeuchtigkeit, dunkel und erschütterungsfrei) gelagert wurden, haben eine Chance, noch ein ansprechendes Geschmacksprofil zu bieten. Alle anderen sind sehr wahrscheinlich überreif, oxidiert oder „tot“.
4. Servierempfehlung
Das Öffnen einer solchen Flasche erfordert besondere Sorgfalt:
Stehen lassen: Die Flasche mindestens 24-48 Stunden vor dem Öffnen absolut ruhen lassen, um das Sediment zu schonen.
Behutsames Öffnen: Der Korken ist extrem brüchig. Ein Ahle oder Butlers Friend (Zweipunkt-Heber) ist essentiell.
Vorsichtiges Dekantieren: Nur um das Sediment zu trennen, nicht um zu belüften. Der Wein ist extrem fragil. Jeglicher Sauerstoffkontakt kann die letzten verbliebenen Aromen in Minuten zerstören. Es sollte sofort nach dem Dekantieren verkostet werden.
Temperatur: Etwa 16-17°C.
Begleitung: Pur verkosten, um das historische Erlebnis nicht zu stören.
5. Bewertung und Marktsituation
Bewertung: Es gibt keine aktuellen Parker- oder Suckling-Bewertungen für diesen Wein. Historisch galt 1951 als ein Jahrgang von 78-82 Punkten in moderner Bewertung – also durchschnittlich und ohne großes Potenzial für extreme Langlebigkeit.
Marktpreis: Der Preis wird fast ausschließlich durch Seltenheit und Sammlerwert bestimmt, nicht durch die potenzielle Trinkqualität. Eine Flasche in einwandfreier Provenienz (z.B. aus einer renommierten Privatsammlung mit lückenloser Historie) kann aufgrund ihrer Seltenheit trotzdem 500 – 1.000 Euro oder mehr erzielen. Eine Flasche unbekannter Herkunft ist wertmäßig kaum zu schätzen und ein großes Risiko.
6. Fazit
Der Carruades de Lafite 1951 ist kein Wein für den klassischen Genuss, den man für einen besonderen Abend öffnet. Er ist ein Stück Zeitgeschichte, ein Relikt aus einer anderen Ära des Weinbaus.
Das Öffnen einer solchen Flasche ist eine Reise in die Vergangenheit, ein akademisches und emotionales Erlebnis. Der Erfolg ist ungewiss – es kann ein ergreifender, zarter und komplexer Moment sein, der die Eleganz von Lafite erahnen lässt, oder aber eine enttäuschende Begegnung mit einem Wein, der seine Zeit überschritten hat.
Jede intakte Flasche ist ein Wunder der Lagerung und verdient größten Respekt, unabhängig vom sensorischen Ergebnis.
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Jahrgang: | 1951 |
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Farbe: | rot |
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Erzeuger: | Château Lafite Rothschild |
|
Land: | Frankreich |
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Produktart: | Wein |
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Weinart: | Rotwein |
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Region: | Bordeaux |
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Geschmack: | trocken |
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Rebsorte: | Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot |
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Alkohol: | 14 |
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Füllmenge: | 750 ml |
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Allergene: Sulfite
Abfüller: Erzeuger