Kaiserstühler Winzergenossenschaft - Amolterer Eichert Ruländer Auslese 1964
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Füllniveau 3cm, Kapsel und Etikett gut.
Produktinformationen
Verkostungsnotiz: Kaiserstühler Winzergenossenschaft – Amolterer Eichert Ruländer Auslese 1964
(Baden, Deutschland – Ruländer [Grauburgunder/Pinot Gris], Auslese)
Jahrgang 1964 in Baden:
1964
war ein solider, aber nicht herausragender Jahrgang in Deutschland. In
Baden, insbesondere im Kaiserstuhl, profitierte der Ruländer von der
vulkanischen Böden und der sonnenverwöhnten Lage. Die warmen Tage und
kühlen Nächte des Kaiserstuhls begünstigten die Entwicklung von Aromatik
und Säure. Auslesen dieses Jahrgangs besitzen zwar Alterungspotenzial,
doch nach sechs Jahrzehnten dürften die meisten ihren Zenit
überschritten haben – insbesondere bei einfacheren
Genossenschaftsweinen.
Sensorische Beschreibung (angenommen ein gut gelagertes Exemplar):
Farbe: Tiefes Bernstein bis Altgold, mit leichten Kupferreflexen und möglicherweise bräunlichen Rändern. Klare Altersanzeichen.
Nase: Intensiv tertiär geprägt: Honig, überreife Aprikosen, Walnuss, Karamell und eine dezent rauchige Note. Leichte oxidative Akzente (Sherry-Touch) sowie eine Spur von getrockneten Kräutern. Typische Petrolnoten fehlen (da kein Riesling), stattdessen dominieren reife, süßliche Nuancen.
Gaumen: Überraschend lebendig für sein Alter, mit einer schlanken Säurelinie, die den süßen Kern aus kandierten Orangen, Datteln und Ahornsirup trägt. Die Textur ist seidig, aber der Körper wirkt leicht ausgedünnt. Tannine fehlen (weißweintypisch), dafür eine mineralische, fast salzige Unterströmung.
Abgang: Mittellang, mit einem Nachhall von Honigwabe, gerösteten Mandeln und einer leicht bitteren, teearomatischen Finale.
Bewertung:
Ein
faszinierendes Zeitdokument deutscher Weinbaukunst. Der 1964er
Amolterer Eichert Ruländer zeigt, wie selbst Genossenschaftsweine durch
Zucker und Säure Jahrzehnte überdauern können. Die Süße ist
zurückgetreten, zugunsten komplexer Reifearomen, doch die Säure wirkt
ermüdet. Überlebende Exemplare bieten eine melancholische Eleganz, sind
aber wohl überwiegend im Stadium des Verblühens.
Empfehlung:
Nur aus perfekt gelagerten Flaschen probieren (kühl, dunkel, feucht).
Als Meditationswein oder zu kräftigem Blauschimmelkäse (z. B. Roquefort) oder Nussdesserts. Keine fruchtigen Pairings – der Wein braucht Ruhe, um zu glänzen.
Fazit:
Ein
Wein für Historiker und Nostalgiker, weniger für Genussjäger. Seine
Poesie liegt im Vergänglichen: ein Hauch von einstiger Pracht, umhüllt
von der Patina der Zeit. Wer eine intakte Flasche besitzt, sollte sie
bald öffnen – die Reise lohnt sich als geschmackliche Zeitreise.
(Hinweis: Bei solch alten Weinen entscheidet die Lagerungsgeschichte über Leben oder Tod des Weines!) 🍇
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Jahrgang: | 1964 |
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Farbe: | weiss |
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Erzeuger: | Winzergenossenschaft Kaiserstuhl |
|
Land: | Deutschland |
|
Produktart: | Wein |
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Weinart: | Weisswein |
|
Region: | Baden |
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Geschmack: | süss |
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Rebsorte: | Ruländer |
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Alkohol: | 10 |
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Füllmenge: | 700 ml |
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Allergene: Sulfite
Abfüller: Erzeuger