Château Pétrus Pomerol 1952 neg.
Groß in 52 ist auch Petrus. Meine erste Begegnung mit diesem Wein war 1993 auf der Petrus-Probe in der Wachau. Eine echte Sensation für den Jahrgang und besser als 50, explosives Bouquet, lang, üppig – 95/100. Eine Top-Flasche 1997 bei Willi Krähling, dichte Farbe, kaum Alter, wunderschön würzig, komplex und lang – 99/100. Ein Jahr später die Zwillingsflasche, toller, dichter Stoff mit schöner Länge – 96/100. Zuletzt 2004 auf einer Probe wunderbarer, perfekt gereifter Petrus mit feiner Süße - 96/100. Bei guten Flaschen mit einwandfreier Herkunft würde ich hier nicht zögern. Petrus mach sicher noch 10+ Jahre Spaß. In jedem Fall würde ich hier die Chateauabfüllung der Vandermeulen-Variante vorziehen. Letztere konnte mit der Chateauabfüllung nie mithalten, in den letzten 10 Jahren gut 10mal getrunken und immer mit 92-93/100 bewertet. Zuletzt 2005 auf René Gabriels großer Petrus Probe, wo der Wein deutlich zeigte, dass er sich auf dem Abstieg befindet. Beide Flaschen schon sehr reif mit leichten Oxidationstönen, malziger Süße, aber auch leichtem Essigstich – 92/100. Darüber hinaus existieren noch weitere belgische Händlerabfüllungen, erkennbar am Original Petrus-Etikett ohne den Zusatz „mise en bouteille aux Chateau“. Eine solche habe ich 1999 bei Willi Krähling getrunken, der Wein des Abends und sicher auf der Höhe der Chateauabfüllungen – 97/100(Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
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Chateau Petrus ist der Lieblingswein der Reichen und Schönen dieser Welt. Der vorzeige Pomerol Wein liegt in der Nähe von Libourne im Weinanbaugebiet Bordeaux. Allerdings unterscheiden sich die Pomerol Weine deutlich von den 1er Cru Classé Gewächsen des linken Ufers wie Chateau Lafite Rothschild, Chateau Latour, Chateau Margaux, Chateau Mouton Rothschild und Chateau Haut Brion aus Graves. Chateau Petrus ist ein recht kleines Weingut mit nur 11,50 Hektar Weinanbaufläche. Dies ist bestückt mit ca. 95 Prozent Merlot und nur 5 Prozent Cabernet Franc. Dieser Sachverhalt ist zudem der Hauptunterschied zu den oben genannten Weingütern, der hohe Merlot Anteil ist typisch für Chateau Petrus und die weiteren Weingüter aus dem Pomerol. Das Pomerol Gebiet ist 30km nördlich von Bordeaux gelegen und erfuhr erst Anfang des 20. Jahrhunderts seinen bis heute stetigen und unaufhaltsamen Aufstieg. Östlich von Pomerol schließt sich das sehr bekannte Anbaugebiet Saint-Émilion dem Pomerol an. In den Jahren vor der sogenannten Entdeckung der Pomerolweine kannte man die glangvollen Namen wie Chateau Petrus oder Chateau Le Pin nur unter Insidern. Die Besitztümer können auch im Unterschied zu der Weingütern des linken Ufers nicht mit prunkvollen Schlössern und Anwesen herhalten, oftmals findet der Weinkenner bei einem Besuch ganz normale Häuser oder Landwirtschaftsbetriebe, so auch bei Chateau Petrus. Die besten Weine des Pomerol entstehen auf den höchsten Stellen des Plateaus weil dort die Erde aus Kies und Lehm besteht. Chateau Petrus hat ebendiese Bodenzusammensetzung.
Die Weine des Pomerol haben keine eigene Klassifizierung. Chateau Petrus erhielt bei der Weltausstellung in Paris im Jahre 1878, bei der auch die Klassifizierung des Bordelais bekannt gegeben wurde, lediglich eine Goldmedaille.
Der Stern des Chateau Petrus ging mit dem Jahrgang 1945 auf. Dieser gilt noch heute neben dem 1945er Chateau Mouton Rothschild als Jahrhundertwein.
Im Jahr 1925 gingen die Besitztümer des Chateau Petrus in Teilen an Madame Edmond Loubat. 1949 konnte die umtriebige Dame dann alle Anteile an Chateau Petrus erwerben und das Gut ihr Eigen nennen. Damals war Chateau Petrus aber im Vergleich zu heute noch kleiner, es umfasste nur ca. 6,50 Hektar. Ebenfalls in diesem Jahr übernahm Jean-Pierre Moueix den Vertrieb der Weine von Chateau Petrus und konnte nach dem Tode von Mme Loubat im Jahre 1961 auch ein Drittel der Anteile kaufen. Heute befindet sich Chateau Petrus im Besitz der Moueix Familie, lange angeführt von einem umtriebigen Weinkenner und Geschäftsmann Namens Jean-Pierre Moueix (1882-1957). Ihm gehören neben Chateau Petrus auch Chateau Trotanoy, Chateau Lafleur-Pétrus und Chateau Lagrange sowie in Saint-Émilion Château Magdelaine. Allerdings ist Chateau Petrus sein Vorzeigegut mit der besten Reputation und den höchstbewerteten Weinen. Die Jahresproduktion auf Chateau Petrus liegt meist nur bei etwa 20.000 bis 25.000 Flaschen, was eine Zuteilung bei der Subskription fast unmöglich macht. Gerade die russischen Ölmagnaten sowie die asiatischen Geschäftsleute zahlen fast jeden Preis für einen echten Chateau Petrus. Ältere Jahrgänge des Chateau Petrus sind daher noch schwieriger zu bekommen und werden gehütet wie der eigene Augapfel. Es gibt wohl nur noch einen ähnlich teuren Wein wie Chateau Petrus, dies ist die Burgunderlegende Domaine Romanee Conti aus Vosne-Romanée.